
RED CENTRE - AUSTRALIEN
The Rock Tour zum Uluru
Wer hat noch nie davon geträumt die Weiten des australischen Outbacks vor sich zu haben? Egal wohin man sich dreht - alles ist offen und leuchtend rot! Das liegt übrigens völlig unspektakulär am Rost, der in den Erdschichten vorhanden ist.Ich bin direkt von Sydney zum Uluru-Airport geflogen. Beim Anflug hatte man dann schon einen spektakulären Blick. Trotzdem hatte ich kurz Herzrasen, als ich auf die Uhr gesehen habe und völlig erschrocken war, dass mein pick-up Service in 5 Minuten da ist und ich noch nichtmal den Airport sehe. Ich hatte völlig die 30 Minuten Zeitverschiebung verdrängt! Bedenkt das also beim buchen von Flügen und Touren!Vom Airport aus konnte man den Uluru dann immer noch sehen. Der Flughafen selbst war winzig aber ganz hübsch aufgemacht. Es gibt nur 2 Gepäckbänder in einer Halle - verlaufen ausgeschlossen.Ich hatte im Vorfeld die „The Rock Tour“ gebucht. Nicht wirklich ein Schnapper, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Der ramschige Kleinbus war schon gut gefüllt - die Tour startet in Alice Springs. Wir waren 21 Leute - 14 davon aus Deutschland. Das kann einen also positiv oder negativ überraschen.
ULURU
Der erste Stop war dann auch gleich der Uluru. Da ging es in einem Base-Walk um den erstaunlich (348m) hohen heiligen Berg. Der ist in Anbetracht der allgegenwärtigen Hitze erstaunlich kühl. Reiner Sandstein der viel Wasser speichert. Ringsum waren viele Höhlen mit Aborigini-Malereien. In Anbetracht dessen das ich im Winter da war, möchte ich mir garnicht vorstellen wie heiß es im Sommer sein muss.
An der Stelle wo die Touristen den Berg besteigen können musste ich ganzschön schlucken. Es war eine der letzten Wochen bevor die Besteigung im Oktober 2019 endgültig untersagt wurde. Es war ein absolut endwürdigender Anblick, wie schwitzende Toruis aus aller Welt in Scharen den steilen Abhang rauf wollten. Das Einzige was noch schlimmer war als dieser Anblick, waren diejenigen die auf dem Weg nach unten waren. Vornehmlich auf dem Arsch rutschend. Mal ganz davon abgesehen, dass der Uluru für die Aborigines eine heilige Stätte ist und die traditionellen Gesetze das Erklimmen untersagen, erschließt sich einem der Sinn nicht so ganz - blühendes Leben gibt es im Red Centre nicht zu bestaunen. Der Blick dürfte recht eintönig gewesen sein.
Zum Sonnenuntergang - den man von fest angelegten Plattformen bewundern kann, ist der Uluru endlich so leuchtend rot, wie man es von diversen Bildern und Beiträgen kennt.
ÃœBERNACHTEN
Die Anbieter der Tour hatten einen eigenen Campingplatz. Geschlafen haben wir in sog. Swags rund ums Lagerfeuer. Swags sind breite Schlafsäcke aus sehr festem Stoff mit einer dünnen Matratze und Decken. Wie überall in Australien gab es gut gechlortes und nichtsdestotrotz trinkbares Leitungswasser. Spannend wie die ganzen Großstadtkinder das erste Mal die Milchstraße gesehen haben!
Ende August wurde es Nachts dann doch recht kühl. Eine Mütze ist definitiv empfehlenswert. Wach geworden ist man durch Dingos, die Schuhe geklaut haben! Die Sachen also Nachts besser irgendwo einschließen lassen. Dingos sind niedlich und klein, können aber heftig zubeißen und sind zutiefst misstrauisch. Besser nicht in die Nähe gehen. Das sollte man spätestens seit Meryl Streeps Performance in „Ein Schrei in der Dunkelheit“ Begriffen haben, der übrigens auf einer wahren Begebenheit beruht.
KINGS CANYON
Am nächsten Tag ging es vor Sonnenaufgang zu einem Lookout, um den Uluru vor der aufgehenden Sonne zu bewundern. Der Blick war der Wahnsinn, die anderen Schaulustigen waren leider teilweise etwas nervtötend. Bei einem der schönsten Sonnenaufgänge meines Lebens wollte ich nicht mit Gesprächen über sämtliche Disneyprinzessinenkleider der letzten Jahrzehnte terrorisiert werden…macht ja auch keinen Sinn einfach die Aussicht zu genießen. Die Wanderung bei „Olgas vielen Köpfen“ war nett, aber nach dem Uluru kein Knaller. Die Wege waren recht steinig und ordentlich steil.
Nachmittags ging es nach einer 3 h Fahrt zum mega schönen Kings Canyon, wobei wir unterwegs Feuerholz gesammelt haben. Den Canyon haben wir dann aber erst am nächsten Morgen besichtigt. Im dunkeln ging es den „Heartattack Mountain“, der seinem Namen dank der 500 Stufen wirklich alle Ehre gemacht hat, hinauf und oben haben wir einen spektakulären Sonnenaufgang geboten bekommen! Samt König der Löwen Thema mit Simba-liker Präsentation von Vegemite. Als dann in der Morgensonne alles tief rot geleuchtet hat konnte man endlich die beeindruckenden Schluchten sehen. Da kann auch kein Uluru mithalten. Der Ranger hat uns viele Pflanzen und ihre Wirkungen erklärt.
Auf dem Weg nach Alice Springs kamen wir an einem Salzsee vorbei. Kurze Zeit später hatten wir nach drei Tagen das erste mal wieder Handyempfang. Alice Springs selber ist kein Knaller und Abends sollte man nicht alleine rumlaufen. Der Metro Markt hatte hier aber viel günstigere Preise als an der Ostküste!
In diesen drei Tagen habe ich meine treuen Stiefel durchgelaufen und war trotz täglicher Dusche wahnsinnig verdreckt. Es war trotzdem großartig und ich würde jederzeit wieder hinfahren.